Gestern, heute, morgen

 

Nach "Kalle Korn" folgte "Ma belle Giselle" und das ist schon ein echter Krimi. Giselle, eigentlich Gisela Koch, ist eine taffe gutaussehende Frührentnerin. Sie stösst auf einen Mordfall, der vertuscht werden soll. Nach dieser Manipulation würde keiner ein Verbrechen vermuten, nur Gisela weiß, dass es sich anders verhält.  Doch wer ist der Mörder? Ist es gar eine Mörderin? 

Giselle ist also eine moderne schicke "Miss Marple", die geschickt und zielstrebig vorgeht, um den Täter zur Strecke zu bringen.

Dieser Text entstand kurz bevor ich in den Ruhestand ging. Ich wandte mich vertrauensvoll an eine Verlagsagentur, denn ich hatte den Wunsch, in Kürze mit einem bekannten, seriösen Verlag zusammen zu arbeiten. Ausserdem wollte ich von eigenen Fehlern lernen und besser werden. Bedenkenlos bezahlte ich drei Rechnungen, bevor die Agentur auch nur den kleinen Finger rührte. Von der Insolvenz der Agentur erfuhr ich erst viel später, denn sie führte die Geschäfte unter einer anderen Firmenbezeichnung munter weiter.  Mein Werk wurde in höchsten Tönen gelobt und ich wurde aufgefordert, eine Fortsetzung zu schreiben, weil sich angeblich ein Verlag für mich interessierte. Gebauchpinselt machte ich mich sofort ans Werk, denn Ideen hatte ich für die gute Gisela Koch noch genug im Kopf. 

Doch nachdem ich das Manuskript "Ein Fall für Gisela Koch" fertiggestellt hatte, das gleiche Prozedere wie beim ersten: Erst einmal löhnen. Nach reiflicher Überlegung entschieden mein Mann und ich, in den sauren Apfel zu beißen und zu bezahlen. Das zweite Lektorat wurde denkbar schlecht durchgeführt.

Immer wieder hatte ich Zweifel an der Seriösität und der Existenz der Agentur A.P. in B.  Ich war wieder beruhigt, wenn ich im Internet die Homepage von A.P in B. anschaute, dessen Agentur seit den siebziger-Jahren bestand. 

Angeblich war jetzt ein Verlag gefunden  (den es damals nicht gab, und den es heute immer noch nicht gibt), der meine beiden Bücher drucken wollte. Mir wurden Verträge vorgelegt, die selbst ich gutgläubiges Wesen nicht akzeptieren konnte.

Endlich schaute ich im Internet auch auf die Foren, in denen sich zahlreiche Autoren über die unseriösen Machenschaften des Herrn P. ausgelassen hatten. Und ich dummes Schaf gehörte zu den Opfern und hatte ordentlich Lehrgeld gezahlt.

Nun gibt es die beiden Manuskripte immer noch, an denen mein Herzblut hängt.

Mein größter Wunsch wäre es, sie einem seriösen Verlag anzuvertrauen.

Im Text "Ein Fall für Gisela" entdeckt die Titelheldin blutverschmierte Stücke, die auf ein Verbrechen schließen lassen. Sie mobilisiert ihre Mitbewohner, ihr bei der Recherche behilflich zu sein.

Übrigens spiel Kalle Korn noch eine Nebenrolle in den beiden Giselle-Büchern. Somit hätte ich einem interessierten Verlag sogar eine Trilogie zu bieten. Und Ideen für weitere Folgen habe ich ausreichend im Kopf. Noch halte ich mich mit dem Schreiben zurück, denn manchmal ist es richtig, vorerst noch die Bremse zu ziehen.

 

 

Es ist endlich einmal an der Zeit, lieben Menschen zu danken, die mich bei meiner Schriftstellerei unterstützen. Da wäre zunächst mein Mann Heinz, der meine Entwürfe als erster zu Gesicht bekommt.  Meistens liest er zweimal - zuerst um den Text zu verinnerlichen und dann. um mögliche Fehler zu korrigieren. Seinem Gesicht sehe ich meistens schon an, ob er den Text für gut befindet. Ich danke ihm für seine Geduld, wenn mir das Schreiben im Moment wichtiger ist als Essen zu kochen oder Staub zu putzen.

Dann ist da meine Schwester Rosi, die bei den letzten Büchern einen Blick auf die Texte warf. Mit ihrer Kritik kann ich wunderbar umgehen. So konnte ich schon manche Veränderung oder Verbesserung vornehmen. Ich weiß, dass ihr Rat ein wohlgemeinter ist.

Jetzt zu Eckhard, meinem Schwager und technischen Berater. Er löst jedes Computer-Problem mit links und mault nicht mit mir, wenn ich wieder einmal um seine Hilfe bitte muss. Ich glaube nicht, dass ich mich allein an die Erstellung der Homepage getraut hätte. Wie gut, dass es ihn gibt.

Also Heinz, Rosi und Eckhard - nehmt es leicht, wenn ich Euch mal wieder nerve.

Ich danke Euch!